Ein Bericht von unserer Teilnehmerin Christel Klaar:

Nach unserer Nominierung zur WM Teilnahme ging es für Peter Gerth (Pimo) und mich an die Vorbereitungen: Offizielle Kleidung bestellen, die Verpflichtung zur Kostenübernahme, Ausweis, Passfoto faxen, Euro in Zloty umtauschen, Unterkunft und Fahrt organisieren usw. und verstärkt zu trainieren. Dann ging es endlich los. Überraschenderweise fanden sich am ZOB William Durie (TSV Spandau 1860), der für Schottland startete, sowie Arwed Sterzl vom SBC -als Schiedsrichter- ein, und nach 7,5 Std erreichte der Flixbus Kattowitz. Gerade rechtzeitig, um die Einladung zum Eröffnungskonzert des Polish National Radio Symphony Orch. wahrzunehmen. Eine 2014 eröffnete Konzerthalle mit 1800 Plätzen und einer der besten Akustik der Welt, ein wunderbar stimmungsvolles Konzert, vereinte mit der Musik uns Sportler.

Für uns begann der Wettkampf am 5.8. in der Spodek Arena, eine Halle, wie wir sie noch nicht beim Badminton erlebt haben. 12 Felder, an einem Rondell an der Decke die Anzeige der Feldnummern, Namen der Spieler, Nationalität und Spielstand. Eine 2. Halle mit 5 Warmup Courts, Geräteraum und Pool. Eine 3. Halle mit 12 Practice Courts, in diesen Hallen konnte man ebenfalls den Spielstand verfolgen, dann außen und innen rund um die Halle Chill Zonen, Fun Zonen… beeindruckend! Also ausreichend Platz für die rund 1500 Teilnehmer aus ca. 40 Nationen.

Bronze Mix O75 für Christel Klaar und Peter Gerth (zweites Paar von rechts)

Pimo startete erfolgreich mit Hans Schumacher (Bremen) im HD 075 und schied letztlich im Viertelfinale gegen Japan mit 21:18 und 21:13 aus. Ich erreichte im DD 075 mit Renate Hoppe (BC Potsdam) den 2. Platz; wir mussten uns zwar gegen England im spannenden Spiel mit 21:12, 23:25 und 21:18 geschlagen geben, aber Silber war klasse. Im Mixed 075 gingen Pimo und ich erstmals gemeinsam international an den Start, natürlich mit dem Wunsch, aufs Siegerpodest zu kommen. Nach 4 Spielen verloren wir dann gegen den späteren Weltmeister, unsere deutschen Gegner Renate Gabriel/Hans Schumacher mit 21:23 und 16:21, freuten uns trotzdem, Bronze erreicht zu haben. Zu Beginn der Siegerehrungen trat eine flotte Cheerleader Gruppe auf, dann folgte der organisierte Einmarsch aller Sieger zur live Musik einer Bergmannskapelle und während der Medallienübergabe erklang stimmungsvoll Conquest of Paradise…. da durften die Augen etwas feucht vor Freude sein.

Silber DD O75 Christel Klaar (TSV Spandau 1860) und Renate Hoppe (BC Potsdam)

Die ganze Woche über konnte man auf YouTube die Spiele live oder per Livescore verfolgen, was neu bei einer WM der AK war und so erreichten uns viele aufmunternde auch lustige Kommentare aus unserer Badmintonabteilung, von Freunden und wenn wir nicht spielten, war das Smartphone der ständige Begleiter, zumal unser Teamcaptain Klaus Buschbeck eine WhatsApp Gruppe für uns 150 deutsche Teilnehmer eingerichtet hatte. Neu eingeführt ist nun auch im Badminton die Möglichkeit des hawk eye auf Feld 1. Da Pimo und ich das ebenfalls noch nicht erlebt hatten, nutzte Pimo als erster einmal die Möglichkeit, also gemäß der Anweisung: sofort Blick zum Schiedsrichter, Arm heben und Challenge sagen….. Auffällig auch die strengen Eingangskontrollen, nur ein immer kontrollierter Eingang zur Halle und nur mit dem Akkreditierungsband am Handgelenk. Angehörige, ebenfalls im Vorfeld angemeldet, mussten ein Band tragen, in anderer Farbe erkennbar. Für uns Spieler am meeting point extrem strenge Kontrollen: Mit dem Zentimetermaß wurden die Aufdrucke von Namen/Nationalität nachgemessen. Selbst an medizinischen Bandagen, Kniestrümpfen wurde ein Firmenschild nicht akzeptiert, musste umgeschlagen werden. Unsere englische Gegnerin hatte sich eine Aufschrift mit dem Pflaster abgeklebt, das wurde nicht akzeptiert, aber ihr Partner holte noch rechtzeitig ein neues Trikot.

Unser Fazit aus dieser WM: Eine tolle Organisation der Polen, vielseitiges Programmangebot, hervorragende Sicherheit, und natürlich dankbar, gesund und erfolgreich zurückgekehrt zu sein. Inzwischen gibt es einen Medaillenspiegel: Deutschland steht an erster Stelle.