Am 5. und 6.11.2022 war es soweit, die besten Spieler Deutschlands trafen sich in Hamburg zu den diesjährigen German Masters – den innoffiziellen Deutschen Meisterschaften der Altersklasse U11.

Zur Erklärung: Die German Masters bilden den Höhepunkt der A-Ranglisten Serie und somit auch der Saison am Ende des Jahres. Die A-Serie ist in der U11 die höchste Spielklasse, wird vom DBV organisiert und besteht aus 10 Ranglisten Turnieren, die bundesweit ausgetragen werden und in der Regel einmal im Monat von Januar bis Oktober stattfinden. Dabei ist es jedem Spieler selbst überlassen, an wie vielen Turnieren er teilnimmt.

Nach 2020 und ´21 war 2022 die erste Turniersaison, die anfänglich zwar mit wenigen Coronaauflagen aber vor allem ohne Turnierausfälle gespielt werden konnte. Die derzeitige Altersklasse U11 (Jahrgänge 2012 und 2013) hat Corona besonders zugesetzt. Waren die Ranglistenturniere der U13, U15 und älter immer gut gefüllt bis proppe voll, konnte in der U11 stets beobachtet werden, dass weniger Spielerinnen und Spieler gemeldet wurden, als Startplätze vorhanden waren.

Umso erfreulicher war es, dass bei den German Masters von jeweils 36 möglichen Startplätzen bei den Jungen alle 36 (plus 5 mögliche Nachrücker) und den Mädchen immerhin 32 vergeben waren. Zudem war die Leistungsdichte sehr hoch, da bei beiden Geschlechtern unter den 36 Startern schon allein die Plätze 1-15 der Deutschen Rangliste vertreten waren. Vom TSV Spandau 1860 mit dabei: Felix und Gilda Görisch. Weitere Spieler aus Berlin waren Clemens und Ben Nieke vom SC Siemensstadt sowie Anya Kamboj von den SV Berliner Brauereien.

Da Gilda noch U9 spielt und erst im nächsten Jahr offiziell in der U11 starten würde, galt es für sie in dieser Saison erst einmal zu schauen und erste Erfahrungen in der A-Serie und den German Masters zu sammeln. Für Felix hingegen war es das letzte Jahr in der U11, bevor er im nächsten Jahr in der U13 spielen muss. Nach einer tollen Saison mit vielen guten Platzierungen ging er als 6. der deutschen Rangliste und damit als 6-gesetzter ins Rennen.

Da im Einzel nur die Gruppenersten in die KO-Runde kamen, war für Gilda leider nach 2 schönen Spielen in der Vorrunde Schluss. Setze sie sich noch gegen Elisa Schmidt (1. Ilmenauer BC) mit 21:17 und 21:8 klar durch, musste sie sich gegen Emma Flemming (6-gesetzte vom TV Augsburg 1847) mit 12:21 und 6:21 diesmal klar geschlagen geben. Damit stand am Ende ein respektabler 12. Platz für Gilda auf dem Papier und das in einer Altersklasse höher – herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Ergebnis. Man darf gespannt sein, wie es bei ihr weiter geht.

Für Felix lief es da ein wenig besser. Nach einem letzten Platz bei dem Master in 2021, waren alle Anzeichen da, dass in diesem Jahr mehr drin sein sollte. Nachdem er in der Vorrunde die Spiele gegen Lenny Maus (DJK Gebhardshain/Steinebach) mit 21:3 und 21:0 sowie gegen Felix Jingxiang Zhang (TSG Wiesloch) mit 21:7 und 21:16 gewinnen konnte, war er für das Achtelfinale qualifiziert. Dort traf er auf den an 11 gesetzten Nico Chengxuan Wang (Horner TV, Hamburg), den er mit deutlich mehr Aufwand erst im 3. Satz (16:21, 21:10 und 21:13) besiegen konnte und somit ins Viertelfinale einzog. Damit war das Ziel „Viertelfinale“ erreicht. Denn ab hier war zu erwarten, dass Felix nur noch auf Spieler trifft, die als gleichstark oder stärker einzuschätzen sind und somit der Ausgang jedes Spiels völlig offen war.

So war es dann auch. Felix nächster Gegner war der an 3 gesetzte Ben Oeser (Horner TV, Hamburg). Die letzte Begegnung konnte Ben noch für sich entscheiden. Auch in diesem Spiel haben sich beide nichts geschenkt, dennoch konnte Felix sich im ersten Satz denkbar knapp mit 23:21 und im 2. Satz mit 21:17 durchsetzen und das Halbfinale perfekt machen.

Im Halbfinale traf er dann auf den an 2 gesetzten Till Besser (OTG 1902 Gera). Auch dieses Spiel war spannend, jedoch mit dem glücklicheren Ausgang für Till. Beide Sätze gingen mit 16:21 verloren. Da der 3. Platz nicht weiter ausgespielt wurde, hieß es an dieser Stelle: Platz 3 für Felix! Herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Ergebnis und einem super Saisonabschluss.

Und dass sich Felix keineswegs hinter seiner Leistung verstecken musste, zeigte Till im Finale. Hier vollbrachte er das Glanzstück und besiegte den bis dahin in der Saison ungeschlagenen Matti Hinze (TV Zizenhausen) in drei aufregenden Sätzen mit 21:18, 18:21 und 21:19, wurde Turniersieger und somit German Master im Jungeneinzel. Wir sagen: Herzlichen Glückwunsch Till und Matti zu Platz 1 und 2!!!

Am 2. Turniertag galt es noch die Besten im Doppel zu ermitteln. Gilda trat mit Anya Kamboj an. Beide konnte in der Vergangenheit zusammen schon einige gute Spiele zeigen und tolle Ergebnisse erzielen. Dennoch war die Konkurrenz sehr stark.

Die beiden mussten sich im ersten Spiel gegen Emma Flemming und Julia Sui (TV Augsburg 1847 / ASV Niederndorf) mit 12:21 und 11:21 geschlagen geben. Das zweite Vorrundenspiel gegen Charlotte Jury und Saskia Dietel (beide SV GutsMuths Jena) lief hingegen besser. Mit 21:19 und 21:9 konnten die beiden das Spiel für sich entscheiden. Das dritte Spiel gegen Enna Tippmann und Mira Tai Loi (BV Marienberg / SSW Hamburg) ging mit 11:21 und 17:21 leider verloren, wodurch ein Weiterkommen leider nicht mehr möglich war. Am Ende war es ein guter 9. Platz und ganz viele Erfahrungen, die beide mitnehmen konnten!

Felix hatte leider das Pech, sich kurz vor Meldeschluss noch einen neuen Doppelpartner suchen zu müssen. Den fand er dann in Kalle Rosenbaum (Eimsbütteler TV). Kennengelernt haben sich beide bei einem Trainingslager in Hamburg, hatten aber noch nie ein Spiel zusammen bestritten. Dementsprechend waren die Erwartungen eher gering, da es gerade bei den Jungen doch einige etablierte Doppelpaarungen gab.

Dennoch zeigten die beiden zwei gute Spiele in der Vorrunde. Ging das erste Spiel gegen Jakob Schiefen und Marco Kaibo Zhu (TV Eitorf / SSV Waghäusel) in drei Sätzen (13:21, 21:17 und 16:21) knapp verloren, konnten sie sich im zweiten Spiel gegen Clemens Nieke und Tianyao Andreas Feng (SC Siemensstadt / FC Langenfeld) klar mit 21:10 und 21:7 durchsetzen. Damit waren sie Gruppenzweiter und standen im Achtelfinale.

Hier wartete Hannes Kliemann und Jonathan Schön (SV GutsMuths Jena / 1. Ilmenauer BC). Nach 25 Minuten stand es 21:18 und 21:15 und es konnte sich über den Einzug in das Viertelfinale gefreut werden. Dort mussten sie gegen die an 3 gesetzten Nico Chengxuan Wang und Theodor Schröder (Horner TV / Radebeuler BV) spielen.

Nach einem langen und wirklich spannenden Dreisatzspiel (18:21, 23:21 und 16:21) hießen die Sieger leider nicht Kalle und Felix. Ein 3. Platz war zum Greifen nah, aber Platz 5 ging auch völlig in Ordnung. Herzlichen Glückwunsch an die beiden zu dem eher nicht zu erwartenden guten Ergebnis.

Den Sieg holten sich in einem sehr spannenden Dreisatzfinale dann Matti Hinze und Jannis Kampmeier (TV Zizenhausen / BC Phönix Hövelhof) gegen Till Besser und Ben Oeser mit 21:16, 16:21 und 21:9. Auch hier: Herzlichen Glückwunsch an beide Teams.

Mit diesen spannenden German Masters geht eine großartige Saison zu Ende. Für Felix war es der Abschluss, für Gilda der Startschuss in der bzw. für die U11.

An dieser Stelle möchten wir als Eltern von Gilda und Felix – und sicher auch stellvertretend für alle Eltern, die ihre Kinder dem TSV Spandau 1860  anvertrauen – einmal Danke an all diejenigen sagen, die ihre Zeit Woche für Woche für die Kinder hergeben, um mit Leidenschaft und viel Einsatz, den Spaß am Sport und ganz besonders am Badminton den Kindern näher zu bringen. Ihr seid ein wichtiger Grundstein, dass Kinder Freude an dem Sport haben und solche Leistungen zustande kommen können. Macht weiter so, denn es zeigt sich, wie fruchtbar gute Kinder- und Jugendarbeit ist.

Bericht: Tobias Görisch